Morgan-Stanley-Analyst: Diese Solar-Aktie könnte sich mehr als verdoppeln!
Das amerikanische Solarenergieunternehmen Sunnova Energy legt ein bemerkenswertes Wachstum hin und konnte zuletzt die Erwartungen von Analysten der Wall Street übertreffen. Dank einer soliden Finanzlage und einer vielversprechenden Prognose für 2023 sieht Andrew Percoco, Analyst bei Morgan Stanley, das Potenzial, dass sich der Aktienkurs mehr als verdoppeln könnte. Doch welche Beweggründe hat der Analyst? Und welche Faktoren könnten das zukünftige Wachstum von Sunnova prägen?
Das vierte Quartal und der Ausblick
Sunnova Energy hat seine Gewinn- und Umsatzzahlen für das vierte Quartal 2022 am 22. Februar veröffentlicht. Die Ergebnisse übertreffen die Schätzungen der Wall Street sowohl hinsichtlich des Gewinns pro Aktie als auch des Umsatzes. Der Gewinn pro Aktie lag bei -0,18 USD, was die Schätzungen der Wall Street um 0,26 USD übertrifft. Der Umsatz belief sich auf 195,6 Millionen USD, was einem Wachstum von 200,8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Umsatzerwartungen der Wall Street wurden ebenfalls um 55,84 Millionen USD übertroffen.
Im vierten Quartal konnte Sunnova Energy 33.000 neue Kunden gewinnen, was die Gesamtzahl der Kunden im Jahr 2022 auf 87.000 erhöht. Das bereinigte EBITDA, ein wichtiger Indikator für die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, betrug 25,6 Millionen USD für die drei Monate bis zum 31. Dezember 2022. Im Vergleich dazu lag das bereinigte EBITDA im gleichen Zeitraum des Vorjahres bei 17,7 Millionen USD. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 betrug das bereinigte EBITDA 119,1 Millionen USD, während es im Jahr 2021 bei 85,9 Millionen USD lag.
Zum 31. Dezember 2022 verfügte Sunnova Energy über Barmittel in Höhe von insgesamt 546 Millionen USD. Dies zeigt die starke finanzielle Position des Unternehmens und ermöglicht es, seine Wachstumsstrategie weiter zu verfolgen.
Das Management von Sunnova Energy bekräftigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2023. Für das kommende Jahr wird ein Kundenzuwachs zwischen 115.000 und 125.000 erwartet. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 235 Millionen und 255 Millionen USD liegen. Die Kundenzinszahlungen aus Solarkrediten werden voraussichtlich zwischen 110 und 120 Millionen USD betragen, während die erhaltenen Tilgungszahlungen von Kunden aus Solarkrediten, abzüglich der in den Einnahmen verbuchten Beträge, 150 bis 190 Millionen USD betragen sollen.
Insgesamt zeigen die jüngsten Ergebnisse von Sunnova Energy, dass das Unternehmen erfolgreich wächst und seine Marktpräsenz ausbaut. Mit einer starken finanziellen Basis und einer optimistischen Prognose für das Jahr 2023 ist Sunnova Energy gut positioniert, um weiterhin im Bereich der Solarenergie-Dienstleistungen zu expandieren und seinen Kundenstamm zu erweitern.
Aufwärtspotenzial von mehr als 100 %
Sunnova gilt laut dem Morgan-Stanley-Analysten Andrew Percoco als attraktive Anlageoption für Investoren, die bereit sind, kurzfristige Volatilität zu akzeptieren, wobei das Potenzial bestehen soll, das sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt.
Percoco bewertete die Sunnova-Aktie mit einem “overweight“-Rating und legte ein Kursziel von 35 USD fest. Dieses Kursziel deutet auf ein beachtliches Wachstumspotenzial von 124,1% im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag hin.
“Uns gefällt Sunnovas Engagement in einem stark unterversorgten Markt mit starken langfristigen Wachstumsaussichten und einem wachsenden Produkt- und Dienstleistungsangebot bei einer günstigen Bewertung.”
Morgan-Stanley-Analyst Andrew Percoco
Sunnova rangiert als drittgrößter Installateur von Solaranlagen auf Hausdächern in den USA hinter Branchenführern Sunrun und SunPower. Analyst Percoco prognostiziert, dass der Markt in den kommenden Jahren weiterhin wachsen wird, da lediglich 4 % der amerikanischen Haushalte derzeit über ein Solardach verfügen. Er merkte an, dass der Kostenvorteil von Solarenergie gegenüber dem traditionellen Stromnetz zunehmen wird, wodurch Solaranlagen immer attraktiver werden. Zwischen 2022 und 2035 erwartet Percoco ein Installationswachstum von etwa 15 %.
Sunnova hat sich zudem darauf konzentriert, von reinen Solaranlagen zu dem zu expandieren, was das Unternehmen als Sunnova Adaptive Home bezeichnet. Dieses Konzept umfasst Solaranlagen, Energiespeicher, Elektrofahrzeug-Ladestationen und Standby-Stromerzeugung. Percoco bezeichnet dieses Angebot der “nächsten Generation” als zunehmend gefragt, da Kunden nach Möglichkeiten suchen, sich stärker vom Stromnetz zu lösen.
Percoco betont, dass Sunnovas margenstarke Serviceverträge mit Dritten für Dach-Solaranlagen dazu beitragen können, dass das EBITDA schneller als erwartet wächst. Er schätzt zudem, dass die Aktie noch Potenzial hat, da sie teilweise unter dem Wert ihrer Verträge gehandelt wird, den er auf 2,07 Milliarden USD oder 17 USD pro Aktie beziffert.
Allerdings warnt der Analyst von Morgan Stanley, dass der Aufwärtstrend der Aktie möglicherweise nicht ohne Hindernisse verlaufen wird. Obwohl Sunnova in Kalifornien nur einen Anteil von 25 % des Kundenzuwachses im Jahr 2022 verzeichnet, könnte das Unternehmen dennoch die Auswirkungen des staatlichen Solarabrechnungsplans spüren. Er merkt an, dass Änderungen bei den Kapitalkosten oder eine Verringerung der Verfügbarkeit von Steuerkapital infolge der Bankenkrise ebenfalls zu einer kurzfristigen Volatilität der Aktien führen könnten.
Technische Einordnung
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Sunnova-Aktie einen Rückgang von über 35 %, und seit Jahresbeginn ist der Wert weiter um mehr als 10 % gefallen. Derzeit liegt der Aktienkurs über dem oberen Ende der Unterstützungszone, die sich zwischen 15 USD und 12,60 USD erstreckt. Um eine neue Aufwärtsdynamik zu entfachen, müsste die Sunnova-Aktie die Abwärtstrendlinie durchbrechen und nachhaltig über die bedeutende Marke von 20 USD klettern.
Anschließend wäre es entscheidend, die Widerstandszone, die zwischen 22,60 USD und 25,20 USD liegt, zu überwinden. Jenseits dieser Hürde würde das nächste Ziel bei der 30 USD-Marke liegen.
Siehe auch: wikifolio: Den Nasdaq alt aussehen lassen? 3 Top-wikifolios für Risikofreudige
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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