Blogartikelbild Microsoft und KI: Dan Ives sieht Potenzial für einen Aktiensprung
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Microsoft und KI: Dan Ives sieht Potenzial für einen Aktiensprung

Die Quartalsergebnisse von Microsoft haben die Prognosen übertroffen und zeigen eine beispiellose finanzielle Stärke, die durch robuste Umsätze in verschiedenen Geschäftsbereichen untermauert wird. Trotz einiger Herausforderungen schaffte es der Software-Gigant, beachtliche Gewinne zu erzielen, wobei insbesondere die Sparten “Produktivität und Geschäftsprozesse” und “Intelligent Cloud” solides Wachstum verzeichnen.

Vor dem Hintergrund optimistischer Vorhersagen für das kommende Quartal legt Microsofts Management den Schwerpunkt auf Innovationen in Künstlicher Intelligenz und sieht in OpenAI’s ChatGPT einen zentralen Wachstumstreiber. Wedbush Securities-Analyst Dan Ives prophezeit eine bedeutende Steigerung des Aktienwerts, die durch Microsofts Wettbewerbsposition und eine bevorstehende KI-Revolution unterstützt wird. Mehr dazu in diesem Beitrag.

Aktienverlinkung: US5949181045

So verlief das erste Quartal

Microsoft hatte am 25. April die Quartalsergebnisse veröffentlicht, welche die Prognosen deutlich übertrafen. Das Unternehmen unterstrich seine finanzielle Stärke mit einem beachtlichen Gewinn von 2,45 USD pro Aktie, der die Erwartungen der Wall Street um 0,22 USD schlug.

Gegenüber dem Vorjahr konnte Microsoft zudem einen Umsatzzuwachs von 7,0 % verbuchen und erreichte somit einen beeindruckenden Gesamtumsatz von 52,86 Milliarden USD, der die Vorhersagen um 1,85 Milliarden USD übertraf.

Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche stellte sich wie folgt dar:

Das Segment “Produktivität und Geschäftsprozesse” konnte einen Umsatzsprung von 11 % (bei konstanten Währungen sogar 15 %) auf 17,5 Milliarden USD verzeichnen. Dieser Anstieg wurde durch die robuste Performance von Microsoft 365, Office 365, Windows 365 und Enterprise Mobility + Security (EMS) ermöglicht, begünstigt durch die steigende Akzeptanz von Cloud-Lösungen und die zunehmende Relevanz von Kollaborations- und Produktivitätstools.

Die Sparte “Intelligent Cloud” zeigte ebenfalls ein robustes Wachstum mit einem Umsatzanstieg von 16 % (19 % bereinigt um Währungseffekte) auf 22,1 Milliarden USD. Die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und die steigende Nachfrage nach Azure Cognitive Services und Azure Machine Learning waren wesentliche Treiber dieses Wachstums. Insbesondere die Rolle von Microsoft Azure als Grundlage für innovative KI-Anwendungen wie OpenAI’s ChatGPT hat einen erheblichen Beitrag zu diesem Aufwärtstrend geleistet.

Das Segment “More Personal Computing” verzeichnete jedoch einen Rückgang von 9 % (7 % bei konstanten Wechselkursen) auf 13,3 Milliarden USD. Trotz dieses Rückgangs betont Microsoft die fortgesetzte Bedeutung von Gaming, insbesondere Cloud Gaming und Xbox, und die anhaltenden Investitionen in innovative Hardware wie die Surface-Geräte, die von der Hybridarbeit angetrieben werden.

Der Ausblick auf das zweite Quartal

Was den Ausblick auf das zweite Quartal betrifft, kündigte Microsofts Management ein Umsatzwachstum von 5,7 % bis 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr an. Während des Earningscalls informierte die Finanzchefin Amy Hood darüber, dass Wechselkurseffekte das Umsatzwachstum im kommenden Quartal um etwa 2 % dämpfen würden.

Microsoft prognostiziert für seine Geschäftsbereiche folgende Umsatzentwicklung im zweiten Quartal:

  • “Intelligent Cloud” wird voraussichtlich einen Umsatz zwischen 23,6 Milliarden USD und 23,9 Milliarden USD generieren.
  • “More Personal Computing” soll einen Umsatz zwischen 13,35 Milliarden USD und 13,75 Milliarden USD abwerfen.
  • Für “Produktivität und Geschäftsprozesse” geht man von einem Umsatz zwischen 17,9 Milliarden USD und 18,2 Milliarden USD aus.
  • Zudem prognostizierte Microsoft eine Steigerung der Kosten der verkauften Güter (COGS) um 3 % bis 4 % im nächsten Quartal.
  • Im Hinblick auf Investitionen ist geplant, das Kapitalbudget (CapEx) für Künstliche Intelligenz aufzustocken, während man erwartet, dass das Wachstum der Betriebsausgaben (OpEx) im laufenden Jahr “gering” bleiben wird.
  • Microsoft erwartet darüber hinaus, dass die kommerziellen Buchungen im nächsten Quartal “weitgehend stabil” bleiben werden.

Microsofts Aktienkurs: Steigerung von 50 USD möglich?

Die Microsoft-Aktie verzeichnete heute im vorbörslichen Handel einen Anstieg von mehr als 1 %, nachdem Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, die Microsoft-Aktie positiv erwähnte. Er meint, dass die KI-Revolution unaufhaltsam voranschreitet und die Integration der firmeneigenen ChatGPT-Technologie Microsofts Wettbewerbsposition signifikant stärkt.

Ives sei der festen Überzeugung, dass Microsofts Entwicklung hin zur Monetarisierung von ChatGPT und KI – sowohl an der Verbraucher- als auch an der Unternehmensfront – einen enormen Auftrieb für die Aktienbewertung bedeuten könnte. Nach seiner Einschätzung könnte diese Entwicklung den Aktienwert des Unternehmens um 40 bis 50 USD pro Aktie steigern. Dieser Ausblick wurde in einer am späten Montag veröffentlichten Investorennotiz detailliert dargelegt.

In der gleichen Notiz wies Ives darauf hin, dass die jüngsten “umwerfenden Prognosen” von Nvidia ein direktes Indiz für die positive Entwicklung von Microsoft darstellen. Seine Untersuchungen und Bewertungen deuten darauf hin, dass Microsofts Möglichkeiten zur Monetarisierung schneller voranschreiten als von der Wall Street erwartet. Hierfür berief er sich auf aktuelle Rückmeldungen von Kunden und Partnern, sowie auf Feldüberprüfungen. Ives’ Überzeugung ist, dass Microsoft in der besten Position ist, um die Monetarisierung von KI in der Cloud voranzutreiben.

Der Analyst erläuterte zudem, dass seiner Schätzung nach für jeden in Azure Cloud investierten Betrag von 100 USD potenziell zusätzliche 35 bis 40 USD für Investitionen in Künstliche Intelligenz bereitstehen könnten. Dies könnte das Kräfteverhältnis für CEO Satya Nadella und sein Team verändern und den gesamten adressierbaren Markt in Hinblick auf die Zukunft umgestalten.

Darüber hinaus wies Ives darauf hin, dass neben Microsoft auch andere Technologieunternehmen profitieren könnten, wenn der KI-Markt im nächsten Jahrzehnt auf ein geschätztes Volumen von 800 Milliarden USD anwächst. Zu diesen Nutznießern könnten Google, Amazon, Oracle, Palantir und Salesforce gehören.

Nachdem Ives sein Kursziel für Microsoft auf 375 USD pro Aktie angehoben hatte, unterstrich er die bedeutende Rolle von ChatGPT. In den vergangenen Monaten wurde diese Technologie auf eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens ausgedehnt und stellt voraussichtlich das nächste zentrale Wachstumselement dar. Diese Entwicklung dürfte im kommenden Geschäftsjahr zu einer beträchtlichen Steigerung des Umsatzes und der Gewinnmargen beitragen.

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Technische Einordnung: Microsoft

Der Chart der Microsoft-Aktie.

Trotz der beträchtlichen Herausforderungen, denen sich Microsoft im vergangenen Jahr stellen musste, und einem Rückgang von über 25 %, konnte das Unternehmen eine beeindruckende Erholung von über 30 % seit Jahresbeginn verzeichnen. Der Aktienkurs pendelt derzeit innerhalb der Widerstandszone, die zwischen den Kurszielen von 325 USD und 334 USD definiert ist. Es ist entscheidend, diese Hürde nachhaltig zu überwinden, um den derzeitigen Aufwärtstrend fortzuführen.

Bei einem erfolgreichen Überschreiten dieser Marke würde die nächste Zielsetzung auf die Widerstandszone ausgerichtet, die beim bisherigen Höchststand zwischen etwa 350 USD und 360 USD liegt. Ein weiterer Schritt könnte das Erreichen des Kursziels von Wedbush Securities bei 375 USD sein.

Sollte die Aktie jedoch zunächst einer Korrektur unterzogen werden, fungiert die Unterstützungszone zwischen den Kursmarken von 306 USD und 300 USD als Stabilitätsanker. Bei einem weiteren Kursrückgang könnte die 50-Tage-Linie und eine zusätzliche Unterstützungszone, die sich zwischen den Kursmarken von 280 USD und 270 USD erstreckt, als Sicherheitsnetz dienen.

Siehe auch: Nvidias neue KI-Innovationen: Revolution auf dem Weg zur 1-Billion-Bewertung

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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