Blogartikelbild Gute Nachrichten, solide Peergroup, interessanter Chart – let’s swing!
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Gute Nachrichten, solide Peergroup, interessanter Chart – let’s swing!

Ich möchte euch in diesem Artikel eine Swingtrading-Idee vorstellen. Zu beachten ist natürlich, dass dieses Trading-Szenario nur so lange aktiv und sinnvoll ist, wie sich der Zustand des Marktes nicht extrem ändert. In der aktuell unsicheren Zeit in Bezug auf die Zinsentscheidungen der Notenbank in den USA am heutigen Tag und dem Risiko weiterer Bankenpleiten, müssen hier zwingend die Stops eingehalten, Verluste möglicherweise begrenzt oder Gewinne frühzeitig gesichert werden.

Kommen wir nun zu einem Unternehmen, das zuletzt nicht übermäßig von der allgemein doch wieder positiveren Stimmung profitieren konnte, obwohl die Nachrichten zuletzt durchaus gut waren. Die Rede ist von der Deutschen Post (WKN: 555200).

Aktienverlinkung: DE0005552004

Aktueller Newsflow

Das Bonner Unternehmen vermeldete Anfang März seine Jahreszahlen für 2022. Der operative Gewinn konnte um 5,7 % auf 8,4 Milliarden EUR gesteigert werden. Auch der Umsatz stieg um 15,5 % auf 94,4 Milliarden EUR. Alles in allem war 2022 für die Post ein Rekordjahr. Bedauerlich nur, dass der Ausblick auf 2023 deutlich verhaltener ausfiel. Die Gewinnschätzungen sollen selbst im besten Szenario den Wert aus 2022 nicht schlagen können.

Positiv war jedoch die Meldung zur Ausweitung der Aktienrückkäufe auf insgesamt 3 Milliarden EUR bis Ende 2024 sowie die Erhöhung der Dividende auf 1,85 EUR (zuvor 1,80 EUR).

Weder positiv noch negativ scheint die Meldung über die Einigung im Tarifstreik zu sein, da diese mit erheblichen Zugeständnissen an die Beschäftigten in Form eines Inflationsausgleichs und einer Lohnzulage erzielt wurde und somit deutlichen Kostensteigerungen auf das Unternehmen zukommen werden.

Der Streik bei der Deutschen Post wurde beigelegt.

Mehr zum Tarifstreik erfahrt hier in diesem Artikel.

Darüber hinaus hob mit FedEx einer der größten Konkurrenten am 16. März 2023 den Ausblick für das aktuelle Gesamtjahr an und lieferte ordentliche Zahlen zum dritten Quartal. Der Titel konnte nach der Meldung gut 11 % zulegen. Die Gewinnschätzungen für 2023 wurden von bislang 12,50-13,50 USD auf nun 13,80-14,40 USD angehoben. Bei den Quartalsergebnissen erzielte der amerikanische Konkurrent der Deutschen Post einen Gewinn je Aktie von 3,41 USD (Vorjahr 4,59 USD) und einen Umsatz von 22,2 Milliarden USD, was einem Rückgang von rund 6 % im Vorjahresvergleich entsprach. Die Wall Street hatte allerdings mit deutlich schlechteren Ergebnissen gerechnet. FedEx hatte als Konsequenz aus den vergangenen schlechten Quartalen ein Kosteneinsparungsprogramm auf den Weg gebracht, welches nun scheinbar erste Früchte trug.

Als letzte Meldung zur Deutschen Post wurden am 20. März 2023 folgendes vermeldet:

“Ich erwarte ein ziemlich starkes Quartalsende.”

John Pearson Vorstand DHL Express
Das ergebnisstärkste Segment ist DHL Express – Quelle: Deutsche Post AG.

Nachdem die Volumina im stärksten Ergebnissegment der Deutschen Post zuletzt aufgrund sinkender Konsumlaune zurückgegangen waren, rechnet der Vorstandschef von DHL Express, John Pearson, mit einer Erholung zum Quartalsende. Die Auslastung sei nach dem chinesischen Neujahrsfest deutlich gestiegen. Zudem werde die Deutsche Post in diesem Jahr in Shenzhen ein weiteres Drehkreuz eröffnen, welches dafür sorgen werde, das Segment Express auch zukünftig weiter auszubauen. Schon jetzt ist der Bereich, welchen John Pearson leitet, mit mehr als 4 Milliarden EUR für fast die Hälfte des Konzernergebnisses verantwortlich. Positive Aussichten für dieses Segment wirken sich daher umso stärker auch auf das Gesamtergebnis der Post aus.

Charttechnik und Tradingszenario

Der Chart der Deutschen Post AG – Quelle: stock3.com.

Im Rahmen des aktuellen Bärenmarktes halbierte sich die Aktie der Deutschen Post von ihrem Allzeithoch bei etwa 60 EUR auf – im Tief – zeitweise 30 EUR. Mittlerweile hat sich der Titel etwas erholt und handelt bei 41,79 EUR. Die aktuelle Zone zwischen 41,50 und 42,50 EUR bildet zugleich das letzte Verlaufshoch aus August 2022. Sollte der Titel mit dem positiven Newsflow im Rücken und einem weiter stabilen Gesamtmarkt über 42,50 EUR ausbrechen, könnte man eine mittelfristige Position eröffnen. Hiernach wären Ziele jenseits der nächsten Widerstandszone bei 46 EUR möglich. Hier bieten sich je nach Marktsituation jedoch erste Teilgewinnmitnahmen an. Die Absicherung kann entweder konservativ unterhalb der 50-Tagelinie gewählt werden (aktuell 40,48 EUR) oder unterhalb der nächsten Unterstützungszone zwischen 38,80 und 38 EUR.

Der Trade könnte bei Bedarf auch mit dem K.O. Zertifikat WKN: KF8J0X ausgeführt werden.

Fazit

Alles in allem bleibt der Newsflow zur Deutschen Post Aktie aus meiner Sicht aber positiv. Der Kurs hat sich zuletzt in der Spanne zwischen 40 und 42 EUR etabliert und ein Ausbruch könnte kurz bevorstehen. Der optimistische Ausblick im Ergebnisstärksten Segment und die zuletzt soliden Ergebnisse dürften auch in Zukunft für positive Nachrichten bei dem Bonner Konzern sorgen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert (Deutsche Post AG) zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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