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Gestiegene Anleiherenditen – so kann man profitieren

In den letzten Jahren waren Staatsanleihen in den Depots vieler Privatanleger nichts als Rohrkrepierer und viele eliminierten sie sogar völlig aus ihren Portfolios. In der Regel sollen Bonds als Stabilisatoren im Depot für eine risikoarme Beimischung zum spekulativen Aktienanteil sorgen. Wenn die Renditen aber nahe Null sind, dann ist auch die Attraktivität dieser Anlageklasse nahe Null. “In realen, inflationsadjustierten Zahlen hatten Anleihen in 2022 ihr schlimmstes Jahr aller Zeiten in den USA (…) sowie in den entwickelten Märkten”, verlautbarte die Credit Suisse in ihrem renommierten Jahrbuch der Anlagerenditen.

Aber die Ära der ultraniedrigen Zinsen ist vorbei. Was das bedeutet und wie ihr davon profitieren könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Wichtige Marke durchbrochen

Die Rendite zweijähriger US-Anleihen übersteigt in diesem Jahr die 5-%-Marke – erstmals seit Mitte 2007, als die Finanzkrise die globale Wirtschaft in die Knie zwang. US-Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte in dieser Woche, dass die Kombination aus hoher Inflation, einem angespannten Arbeitsmarkt und robuster Wirtschaftsaktivität dazu führt, dass die US-Zinssätze länger auf einem höheren Niveau bleiben müssten. Das rückt Staatsanleihen wieder mehr in den Fokus der Anleger, vor allem kurzfristige Bonds.

Vorbote einer Rezession?

Die Rendite zweijähriger US-Anleihen liegt mit 5,06 % über der Rendite zehnjähriger Anleihen von 3,997 % – eine Differenz von 1,063 %. Dieser Abstand ist damit so groß wie seit 1981 nicht mehr. Sind die Zinsen kurzfristiger Anleihen höher als die langfristiger Anleihen, spricht man von einer inversen Zinskurve. Und das deutete in der Vergangenheit bekanntlich oft auf eine Rezession hin. De facto waren die vergangenen Weltwirtschaftskrisen stets mit Zinssenkungen der Zentralbanken verbunden.

Auch interessant: Deutsche Post – Rekordjahr, aber jetzt wird gestreikt

Real bleibt nicht viel übrig

Die Renditen für kurzfristige Staatsanleihen mögen zwar attraktiv erscheinen, aber die schlechte Nachricht lautet: Nach Abzug der Inflation sind die Realzinsen derzeit noch negativ. Laut der Credit Suisse haben Anleihen in Phasen mit höherer Inflation real immer verloren. Für das Jahr 2024 erwarten verschiedene Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) aber eine Inflationsrate zwischen 2,8 % und 4,1 %. Dies ergäbe eine leicht positive Rendite zwischen 1 und 3 % für kurzfristige US-Staatsanleihen; je nachdem, wie hoch die Zinsen dann sein werden.

Aktien liefern deutlich höhere reale Renditen für Anleger als Anleihen. Laut der Credit Suisse waren es seit 1900 5 % mehr pro Jahr.

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So könnte man in Anleihen investieren

Die Weltwirtschaft ist von mehreren handfesten Krisen geprägt, sodass risikoaverse Anleger derzeit sicherlich gute Argumente für eine Investition in Anleihen finden: Das Risiko geht gegen Null, die Volatilität ist niedrig und der Aktienmarkt präsentiert sich alles andere als rosig. Man kann auch verschiedene Anleihen-Investments “schichten”. Das bedeutet, dass man ein Portfolio aus Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten aufbaut und die Erlöse bei Fälligkeit des Assets reinvestiert.

Eine einfache Möglichkeit, um in US-Staatsanleihen zu investieren, ist über ETFs. Das Portal www.justetf.com listet 19 verschiedene US-Bond-ETFs mit kurzfristigen Laufzeiten auf. Dabei ist vor allem der “iShares Short Treasury Bond ETF”, den es mit verschiedenen Laufzeit-Ausprägungen gibt, beliebt. Es ist ein hochliquides Produkt mit gewaltigem Fondsvolumen.

NameISINFondsvolumen
(in Mio. USD)
TER
iShares USD Treasury Bond 0-1yr UCITS ETF (Acc)IE00BGSF1X885.2930,07 %
iShares USD Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (Acc)IE00BYXPSP023.6640,07 %
iShares USD Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (Dist)IE00B14X4S713.6200,07 %
Die Eckdaten zu 3 iShares-ETFs mit kurzfristigen US-Staatsanleihen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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