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Lars Weigand in Trading-Ideen

05.07.2023 14:05

Blogartikelbild Solide Dividendenaktie vor Big-Picture-Breakout

Solide Dividendenaktie vor Big-Picture-Breakout

Die Eon SE steht nach der erfolgreichen Umwandlung hin zum reinen Netzbetreiber nun vor dem nächsten Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte – diesmal allerdings auf der charttechnischen Seite. Die operative Unternehmensentwicklung war zuletzt gut. So konnte sich der Kurs auch wieder deutlich von den Tiefs erholen. Aktuell steht sogar ein möglicher Big-Picture-Breakout bevor. Alles zur aktuellen Lage bei Eon und ganz ein Blick auf die nebenbei noch sehr attraktive Dividende.

Aktienverlinkung: DE000ENAG999

Geschäftsmodell im Wandel

Im Jahr 2018 einigten sich die Energiekonzerne RWE und Eon auf einen Deal, der die zukünftige Ausrichtung beider Unternehmen vereinfachen und in neue Bahnen lenken sollte. Bei der Übereinkunft stellten sich beide Konzerne vereinfacht dargestellt so auf: Eon übernimmt künftig alle Geschäfte zum Betrieb des Energienetzes und den Endkundenbereich. Die Stromerzeugung wie beispielsweise die Erneuerbaren Energien, Minderheitsbeteiligungen an zwei Kernkraftwerken sowie die Großkraftwerke zur konventionellen Energieerzeugung wandern von Eon zu RWE.

Als Ausgleich zahlte RWE seinerzeit 1,5 Milliarden EUR. Seither gilt Eon als ein sehr solider Dividendenwert mit stabilem Geschäftsmodell. Die Umsätze mit dem Netzbetrieb und den Stromkunden sind planbar und relativ sicher – ein Traum für Dividendeninvestoren.

Aktuelle Zahlen und News

  • Am 10. Mai veröffentlichte Eon die Zahlen zum abgelaufenen 1. Quartal.
  • Das bereinigte Konzern-EBITDA lag bei etwa 2,7 Milliarden EUR (627 Millionen EUR über Q1 2022).
  • Im Segment Netzbetrieb konnte das Ergebnis um über 430 Millionen EUR auf rund 1,9 Milliarden EUR gesteigert werden.
  • Bei den Kundenlösungen verdoppelte sich das bereinigte EBITDA auf über 800 Millionen EUR.
  • Laut Management waren die guten Zahlen das Ergebnis von Investitionen, der Verbesserung des energiewirtschaftlichen Marktumfelds sowie von Nachholeffekten im Netzgeschäft.
  • Gleichzeitig war das Vorjahresquartal aufgrund gestiegener Preise im Großhandel verhältnismäßig schwach ausgefallen.
  • Die Verschuldung von Eon stieg im Rahmen der Erwartungen des Managements saisonal bedingt an.
  • Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei rund einer Milliarde EUR, gegenüber 683 Millionen EUR im Vorjahresquartal.
  • Die Nettoverschuldung stieg auf insgesamt 35,1 Milliarden EUR und lag somit 2,4 Milliarden EUR über dem Stand zum Jahreswechsel. Dieser Anstieg sei auch auf weitere Investitionen zurückzuführen, so das Management.

Die Transformation des europäischen Energiesystems nimmt weiter Fahrt auf. Unsere Energienetze und Dekarbonisierungslösungen spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Eon CFO Marc Spieker

Die Gesamtjahresprognosen wurden bestätigt. Das bereinigte Konzern-EBITDA soll im Bereich von 7,8 bis 8,0 Milliarden EUR liegen und der bereinigte Konzernüberschuss bei 2,3 bis 2,5 Milliarden EUR.

Anfang Juni gab es eine weitere positive Meldung für Eon . Der Präsident der Bundesnetzagentur Müller hatte verkündet, dass der Eigenkapitalzins für Neuinvestitionen von 5,07 um fast 40 % auf nun 7,09 % angehoben wird. Durch die nun höheren Netzentgelte könnte das Ergebnis von Eon weiteren Rückenwind erhalten.

Auch die Analysten waren nach dem guten ersten Quartal zuletzt positiv gestimmt. Die Citi erhöhte ihr Kursziel von 10 auf 12,70 EUR und die Analysten von Goldman Sachs sehen sogar Potenzial bis 14 EUR.

Big-Picture-Breakout voraus

Der Kurs der Eon-Aktie befindet sich übergeordnet seit Januar 2016 in einer Seitwärtsphase zwischen 8 und 12,50 EUR. Die obere Begrenzung liegt beim Zwischenhoch von rund 12,50 EUR, welches im Januar 2022 erreicht wurde. Zuletzt kam der Kurs nicht über das letzte Verlaufshoch aus dem April um die 12,30 EUR hinaus. Sollte der positive Newsflow in einem weiter freundlichen Marktumfeld allerdings anhalten, so könnte mittelfristig ein Ausbruch aus der Seitwärtsphase gelingen.

In den letzten Tagen konnte der Kurs das offene Gap bei 11,80 EUR schließen. Dieses Niveau scheint aber nun als Widerstand etwas hartnäckiger zu sein. Bei einem Überschreiten dieser Marke könnte man mittelfristig auf einen Big-Picture-Breakout über 12,50 EUR hinaus setzen. Bei der eher trägen Aktie von Eon bietet sich ein K.O.-Zertifikat der Citi, beispielsweise die WKN: KH1U7B – 4er Hebel, an. Als Stop-Niveau könnte man die Unterstützung im Bereich 11 EUR wählen.

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Fazit

Die Eon SE ist mittlerweile ein stabiler und verlässlicher Dividendenwert mit attraktivem Geschäftsmodell und planbaren Umsätzen. Die letzten Zahlen waren sehr solide und könnten aufgrund der kürzlich verkündeten Erhöhung der Netzentgelte auch in den nächsten Quartalen überzeugen. Zudem winkt eine attraktive Dividendenrendite von aktuell rund 4,4 %. Die charttechnische Lage sollte man gut im Blick haben und bei einem möglichen Ausbruch könnte sich ein mittelfristiger Trade oder ein Kauf ins langfristige Depot anbieten.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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