Blogartikelbild Chip-Giganten im Duell: Analystenmeinungen zu Intel und AMD!

Chip-Giganten im Duell: Analystenmeinungen zu Intel und AMD!

Im Chipsektor findet ein intensiver Wettstreit zwischen Advanced Micro Devices (AMD) und Intel statt. Trotz Intels bisheriger Vorherrschaft bei Prozessoren, gelang es AMD im vergangenen Jahr, erstmals die Marktkapitalisierung seines Rivalen zu übertreffen und die Führungsposition beizubehalten. Wie sahen die Ergebnisse des ersten Quartals für beide Unternehmen aus und welche Perspektiven bieten sie? Wer gewinnt den direkten Vergleich zwischen den Chipriesen? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Aktienverlinkung: US0079031078
Aktienverlinkung: US4581401001

AMD: Das erste Quartal und der Ausblick

Am 2. Mai gab AMD bekannt, dass das Unternehmen im ersten Quartal einen Gewinn von 0,60 USD pro Aktie erzielt hat, der die Analystenschätzungen um 0,04 USD übertraf. Der Umsatz von 5,35 Milliarden USD, der 9,2 % unter dem Vorjahreswert liegt, übertraf die Wall-Street-Schätzungen um 40 Millionen USD.

Die Umsatzverteilung im ersten Quartal war wie folgt: Das Rechenzentrumssegment verzeichnete einen Umsatz von 1,3 Milliarden USD und blieb damit auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Der größte Anteil am Gesamtumsatz von AMD im ersten Quartal entfiel auf den Bereich Gaming mit 1,8 Milliarden USD. Dieses Segment verzeichnete jedoch im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 9 %. Der Umsatz im Bereich Client belief sich auf 739 Millionen USD, was einem Rückgang von 65 % im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres entspricht. “Embedded Systems” war der einzige Bereich, in dem AMD Wachstum verzeichnen konnte. Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 163 % auf 1,6 Milliarden USD.

Im Berichtszeitraum betrugen die Forschungs- und Entwicklungskosten zudem 1,4 Milliarden USD.

Für das zweite Quartal 2023 erwartet AMD einen Umsatz von etwa 5,3 Milliarden USD, plus/minus 300 Millionen USD, was unter dem Konsens von 5,52 Milliarden USD liegt. Das Unternehmen prognostiziert zudem eine bereinigte Bruttomarge von etwa 50 %.

Des Weiteren erklärte AMD, dass es die Betriebskosten für den Rest des Jahres konstant halten wird, bis sich die Nachfrage verbessert.

Intel: Das erste Quartal und der Ausblick

Am 27. April verkündete Intel, dass der Gewinn des Unternehmens im ersten Quartal -0,04 USD pro Aktie betrug und damit die Analystenprognosen um 0,10 USD überstieg. Des Weiteren übertraf der Quartalsumsatz von 11,7 Milliarden USD, der 36,4 % niedriger als im Vorjahreszeitraum lag, die Erwartungen der Wall Street um beachtliche 570 Millionen USD.

Intels CEO, Pat Gelsinger, äußerte in der Pressemitteilung, dass das Unternehmen wichtige Meilensteine bei der Umsetzung der Roadmap für Rechenzentren erreicht und die Gesundheit der zugrunde liegenden Prozesstechnologie bestätigt habe. Trotz einer vorsichtigen aufgrund der makroökonomischen Aussichten betonte er die Konzentration auf die kontinuierliche Umsetzung von Prozess- und Produkt-Roadmaps sowie die Weiterentwicklung des Foundry-Geschäfts, um sich bestmöglich für die Erschließung der potenziellen Marktchance von einer Billion USD zu positionieren.

David Zinsner, CFO von Intel, merkte an, dass das Unternehmen die Erwartungen für das erste Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis übertroffen habe und weiterhin diszipliniert beim Kostenmanagement vorgehe. Er betonte, dass notwendige Investitionen priorisiert werden, um die Unternehmensstrategie voranzutreiben und ein internes Foundry-Modell zu etablieren, welches als einer der wichtigsten Schritte zur Erreichung von IDM 2.0 angesehen wird.

Für das zweite Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 11,5 Milliarden USD und 12,5 Milliarden USD (Konsens: 11,77 Mrd. USD). Die Bruttomarge wird auf 37,5 % geschätzt. Der erwartete Gewinn pro Aktie für das zweite Quartal liegt bei -0,04 USD und damit unter dem Konsens von 0,02 USD.

AMD: Das sagen die Analysten!

Kürzlich meldeten beide Unternehmen ihre Ergebnisse. Intel verzeichnete den größten Quartalsverlust in der Unternehmensgeschichte, während AMD einen Umsatzrückgang von 9 % hinnehmen musste, da die Verkäufe von PC-Chips drastisch zurückgingen. Dennoch entwickelten sich beide Aktien in diesem Jahr bisher gut: AMD stieg seit Jahresbeginn um über 38 %, während Intel im gleichen Zeitraum um über 17 % zulegte. Die Frage lautet nun: Welche der beiden Aktien hat einen Vorteil gegenüber der anderen?

Analysten von Morgan Stanley sind der Ansicht, dass AMD für die zweite Hälfte dieses Jahres gut aufgestellt ist. Dabei merkten sie an, dass die Investoren skeptisch bezüglich der Erholung im Bereich der Rechenzentren in der zweiten Jahreshälfte sind, aber sie sind überzeugt, dass AMD in diesem Jahr Marktanteile bei allen Cloud-Kunden gewinnen wird.

Die Analysten zeigten sich auch optimistisch in Bezug auf AMDs neuen Grafikchip MI300, der noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Obwohl die Experten meinen, dass dieser Chip im nächsten Jahr ein relativ kleiner Umsatztreiber sein wird, ist er sehr wichtig für AMDs langfristige Geschichte, da das Unternehmen versucht, mit Nvidia im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu konkurrieren.

Nachdem die AMD-Aktie aufgrund der unter den Erwartungen liegenden Prognosen gefallen war, äußerten die Analysten von Morgan Stanley trotzdem weiterhin Vertrauen in das Unternehmen. Sie betonten, dass die Geschäftsbereiche Mikroprozessoren und Grafikprozessoren für PCs und Rechenzentren bereit seien, von hier aus ein gutes Wachstum zu erzielen. Dennoch senkten die Morgan -Stanley-Analysten das Kursziel für AMD von 102 USD auf 97 USD, was einem Kurspotenzial von etwa 10 % entspricht.

Analysten der Bank of America stuften AMD auf “neutral” herab, was jedoch immer noch eine höhere Einstufung als bei Intel ist, die sie mit “underperform” bewertet haben. Die Analysten hoben hervor, dass sie weiterhin AMDs konsistente Ausführung und die Breite der Produktzyklen in attraktiven Computer/AI-Märkten schätzen. Jedoch gaben sie an, dass sie AMD aufgrund eines schwachen Ausblicks für das zweite Quartal wegen der schleppenden Markterholung herabgestuft haben.

“Während die AMD-Aktie kurzfristig unter Druck stehen könnte, erwarten wir eine gewisse Erholung, wenn das Unternehmen seine KI-Vision und das Wachstumspotenzial seines einzigartigen konvergenten KI-Produkts (MI300) vorstellt.”

Analysten von der Bank of America in einer Kundenmitteilung

Laut FactSet geben die Analysten, die AMD beobachten, der Aktie ein durchschnittliches Aufwärtspotenzial von 22 %.

Teste Goldesel Premium 14 Tage kostenlos

Du willst tägliche Marktupdates, Tradingideen, Echtgelddepots und bei einer der aktivsten Tradingcommunitys dabei sein? Dann teste Goldesel Premium 14 Tage kostenlos und tauche ein in die Welt des aktiven Handels.

Jetzt kostenlos testen

Intel: Durchschnittliches Kurspotenzial von nur 1,3 %

In einem ausführlichen Beitrag zum Chipsektor und den aktuellen Entwicklungen bei Intel äußerten sich Analysten von Morgan Stanley positiv über die Einnahmen des Unternehmens. Die Experten sind der Meinung, dass Intels Einnahmen einen Tiefpunkt erreicht haben und die Margen in der zweiten Jahreshälfte wieder ansteigen werden.

Jedoch merkten die Analysten auch an, dass Intel in diesem Jahr mit einer “minimalen” Cash-Generierung, erheblichen Herausforderungen bei den Marktanteilen und einem “ziemlich begrenzten Wachstum” rechnen muss, sobald die Reduzierung der Lagerbestände abgeschlossen ist.

Die Analysten von Morgan Stanley bewerten Intel mit “neutral” und setzten ein Kursziel von 31 USD, was dem aktuellen Niveau entspricht. Sie erwarten zudem bis 2024 keine bedeutende Erholung für das Unternehmen im Jahresvergleich und merkten an, dass die kurzfristigen Aussichten im PC-Markt durch Preiserhöhungen weiter verschlechtert werden.

Die Experten fügen hinzu, dass die höheren Ausgaben in China zwar zu einer Erholung der Nachfrage beitragen könnten, aber das Problem der hohen Lagerbestände Intel stärker treffen wird als AMD, welche die Produktion ausgelagert hat.

Insgesamt stuften die Analysten Intel mit “underperform” und einem Kursziel von 25 USD ein, was einem Abwärtspotenzial von 24 % entspricht. Laut FactSet erwarten Analysten, die Intel verfolgen, im Durchschnitt nur ein Aufwärtspotenzial von 1,3 % für die Aktie.

Technische Einordnung: AMD

Der Chart der AMD-Aktie.

Nachdem die AMD-Aktie im vergangenen Jahr mehr als 55 % ihres Kurswerts verlor, konnte sie seit Jahresbeginn über 38 % zulegen. Derzeit liegt die Aktie auf der 50-Tage-Linie und um den Aufwärtstrend fortzusetzen, müsste sie zunächst nachhaltig die psychologisch wichtige 100-USD-Marke überschreiten, die gleichzeitig das untere Ende der Widerstandszone zwischen 100 und 110 USD darstellt. Danach könnte das Ziel bei der Widerstandslinie von 120-USD ins Visier genommen werden.

Falls die Aktie jedoch erst einen Rückgang verzeichnet, dient die Unterstützungszone zwischen 85 und 80 USD als Puffer. Darunter würden die 200-Tage-Linie und die Unterstützungszone zwischen 70 und 63 USD als zusätzliche Absicherung dienen.

Technische Einordnung: Intel

Der Chart der Intel-Aktie.

Während die Intel-Aktie im vergangenen Jahr fast 50 % an Wert verlor, konnte sie im laufenden Jahr bereits über 17 % zulegen. Derzeit liegt der Kurs unter der Widerstandslinie bei 32,60 USD, die es zunächst zu überwinden gilt, um den Aufwärtstrend fortzusetzen. Darüber hinaus wäre das nächste Ziel die Widerstandszone zwischen 35 und 37,60 USD, gefolgt von der Widerstandszone zwischen 40 und etwa 43 USD.

Sollte die Aktie jedoch erstmal einen Rücksetzer einlegen, dienen die 50- und 200-Tage-Linie als Unterstützung. Darunter würde die Unterstützungszone, die sich zwischen den Marken von 28 und 26,40 USD befindet, als weitere Stütze fungieren.

Siehe auch: Nach Quartalszahlen: Wall Street-Analysten warnen verstärkt vor dieser Krypto-Aktie!

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

Loading...

Weitere spannende Themen

Netflix übertrifft Erwartungen im Q1 2025: Ein Blick auf den Earnings Call
Ist Trumps Zoll-Wahnsinn vielleicht doch kalkuliert?