BofA-Analysten: Diese 3 Aktien vor den Quartalszahlen kaufen?
Die Analysten der Bank of America haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie eine Auswahl von Aktien präsentiert, von denen sie im Vorfeld der kommenden Quartalsberichtssaison eine überdurchschnittliche Performance erwarten. Sie sind der Ansicht, dass mehrere “hochwertige” Investmentoptionen derzeit unzureichend von Investoren beachtet werden.
Rollins-Aktie: Weiteres Kurspotenzial trotz Allzeithoch
Ein besonderer Fokus wurde auf das Unternehmen Rollins gelegt. Dieser Akteur in der Schädlingsbekämpfungsindustrie erhielt viel Lob und BofA-Analyst Jason Haas sagte, er habe hohe Erwartungen in Bezug auf die Ergebnisse. Haas geht davon aus, dass die Branche kurz davor stehe, ein erhebliches Wachstum zu erleben, und dass die Aktie von Rollins davon erheblich profitieren könnte. Die Papiere des Unternehmens erreichten kürzlich ein historisches Hoch und haben laut Haas das Potenzial für eine Fortsetzung dieser Aufwärtstendenz.
Der Analyst hat Rollins außerdem erst kürzlich als lukratives Investment hervorgehoben. Er sagte, das Unternehmen habe “ein starkes Wachstumspotenzial über verschiedene Wirtschaftszyklen hinweg”. Haas nannte mehrere Gründe, die seiner Meinung nach zu einem optimistischen Ausblick für die Aktie beitragen würden.
Er hob zum einen hervor, dass der Klimawandel und die damit einhergehende Verschiebung der Bevölkerung in wärmere Klimazonen die Nachfrage nach Schädlingsbekämpfungsdiensten erhöhen könnten. Darüber hinaus sieht er einen Trend bei den Verbrauchern weg von Do-it-yourself-Lösungen für die Schädlingsbekämpfung, was wiederum das Geschäft von Unternehmen wie Rollins stärken könnte.
Ein weiterer Pluspunkt für Rollins ist laut der Bank of America die hohe Rezessionsresistenz des Unternehmens. Die Analysten weisen darauf hin, dass etwa 80 Prozent der Einnahmen des Unternehmens wiederkehrend seien, was das Unternehmen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten stabilisieren könne.
Die Aktie von Rollins konnte in diesem Jahr bereits um 22 % zulegen und Haas sieht noch mehr Potenzial. Er setzte ein Kursziel von 49 USD pro Aktie fest, was ein weiteres Aufwärtspotenzial von über 10 % bedeuten könnte.
Der Analyst betonte weiter, dass er nur begrenzte Risiken für den Wachstumspfad von Rollins sehe. Ob es sich um einen schwachen Wohnungsmarkt, eine wirtschaftliche Rezession, erhöhten Wettbewerb oder Wetterveränderungen handelt – Haas glaubt, dass diese Faktoren das Wachstum von Rollins nicht erheblich beeinträchtigen werden. Aus diesem Grund ist er der Meinung, dass die Aktie eine Premium-Bewertung verdient.
Nach einem volatilem Jahr 2022, in dem die Aktie trotz Schwankungen einen Anstieg von 6,5 % verzeichnen konnte, hat sie seit Beginn dieses Jahres beeindruckende 22 % hinzugewonnen. Derzeit erreicht die Aktie mit 44,54 USD ihren historischen Höchststand. Dabei könnte die nächste bedeutende Etappe die 45-USD-Marke darstellen. Erreicht sie diese, wäre das von den Bank of America-Analysten festgelegte Kursziel von 49 USD nur noch etwa 9 % entfernt.
Falls jedoch ein vorübergehender Kursrückgang einsetzt, könnte die Aktie Unterstützung in der Zone zwischen 43 USD und 42,20 USD finden. Sollte der Kurs weiter sinken, könnten sowohl die 50-Tage-Linie als auch die Unterstützungszone, die sich zwischen 40,70 USD und 40 USD befindet, Rückhalt bieten.
SolarEdge-Aktie: Europa als Wachstumstreiber?
SolarEdge hat dieses Jahr trotz eines Rückgangs von ca. 3 % das Interesse der Bank of America-Analysten geweckt. So äußerte Analyst Julien Dumoulin-Smith in einer aktuellen Notiz die Meinung, dass die Lage vor den Quartalszahlen, die Anfang August veröffentlicht werden sollen, als “gesund” eingestuft werden kann. Trotz einiger Bedenken unter den Investoren ist Dumoulin-Smith optimistisch, dass SolarEdge sowohl hinsichtlich des Umsatzes als auch in Bezug auf die Bruttomargen für das zweite Quartal 2023 die Erwartungen schlagen wird. In diesem Zusammenhang verwies er auf die starke Nachfrage und stabile Preisgestaltung.
Der Analyst räumte allerdings auch ein, dass die allgemeine Markterwartung für das Jahr 2023 eine stagnierende Wachstumsrate im US-Wohnungsbau vorsieht. Dennoch ermutigt er Anleger, das größere Bild in Betracht zu ziehen. Besonders Europa soll dabei eine entscheidende Rolle spielen. Hier sei das Wachstumspotenzial noch nicht ausgeschöpft.
Zusätzlich sieht der Analyst eine Beschleunigung des EBITDA in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 voraus. Diese Beschleunigung werde durch einen zunehmenden operativen Hebel und weitere kommerzielle und industrielle Implementierungen sowie Speicherlösungen angetrieben.
SolarEdge soll demnach auch von seiner Positionierung im Zusammenhang mit dem Inflation Reduction Act profitieren und trotz der ehrgeizigen Wachstumsziele zeigt sich Dumoulin-Smith zuversichtlich, dass SolarEdge weiterhin konkurrenzfähig bleiben wird. Er begründet diese Zuversicht mit dem technologischen Mehrwert, den SolarEdge biete, und seiner beeindruckenden Erfolgsgeschichte über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren.
Nach einem ebenfalls wechselhaften Jahr 2022, in dem die Aktie praktisch ohne signifikante Veränderungen blieb, hat sie dieses Jahr mit einem leichten Rückgang von etwa 3,5 % eine ähnliche Performance gezeigt. Derzeit liegt der Aktienkurs südlich der unteren Grenze der Widerstandszone, die zwischen den Marken von 280 USD und 291 USD liegt. Es gilt diese Hürde nachhaltig zu nehmen, um eine Aufwärtsbewegung einzuleiten. Nach Überwindung dieser Barriere könnte als nächstes eine Widerstandszone angestrebt werden, die zwischen 300 USD und 309 USD liegt. Von diesem Punkt aus wäre das obere Ende der Widerstandszone, welches zwischen der Marke von 335 USD und dem 52-Wochen-Hoch bei ungefähr 346,50 USD liegt, nur noch etwa 12 % entfernt.
Falls die Aktie zunächst jedoch einen Kursrückgang verzeichnet, könnte die Unterstützungszone, die sich zwischen den Marken von 260 USD und 250 USD befindet, als potenzieller Anker dienen. Sollte der Kurs darunter fallen, könnte die nächste Unterstützungszone zwischen dem Tiefpunkt des Jahres 2023 bei 235 USD und der Marke von 226 USD als möglicher nächster Halt fungieren.
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Thomson Reuters-Aktie: Cross-Selling-Möglichkeiten durch KI?
Heather Balsky, Analystin der Bank of America, äußert sich derweil positiv über die Aktie von Thomson Reuters, einem weltweit führenden Unternehmen für Datenanalyse, Nachrichten und Informationen. Insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Quartalsbericht Anfang August ist die Expertin zuversichtlich.
Balsky prognostiziert in den kommenden Monaten nicht nur eine signifikante Umsatzsteigerung für das Unternehmen, sondern sieht Thomson Reuters auch als zentralen Akteur im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz. Sie schätzt insbesondere die Marke und die Inhalte von Thomson Reuters, die sie als einen klaren “Wettbewerbsgraben und -vorteil” ansieht.
Laut Balsky hat Thomson Reuters die Fähigkeit, seinen adressierbaren Markt in den “Big 3”-Bereichen – Recht, Steuern und Rechnungswesen sowie Unternehmensmanagement – zu erweitern. Diese Expansion könnte nicht nur die Kundenbindung verbessern, sondern auch das Cross-Selling erhöhen, wodurch das Unternehmen in der Lage wäre, seinen Umsatz weiter zu steigern.
Die Analystin hob noch hervor, dass Thomson Reuters gut kapitalisiert sei und über “überschüssige Barmittel” verfüge, die in verschiedenen Bereichen genutzt werden könnten. Sie könnten in eine Mischung aus Fusionen und Übernahmen fließen, in Transaktionen zur Kapitalrückführung investiert oder für Aktienrückkäufe verwendet werden.
Trotz eines Anstiegs der Aktie um 12 % in diesem Jahr sieht Balsky noch erhebliches Aufwärtspotenzial. Für die Analystin sei Thomson Reuters ein “defensiver Compounder” mit attraktiver Preisgestaltung.
Obwohl die Thomson Reuters-Aktie im vergangenen Jahr einen Rückgang von etwa 5 % verzeichnete, hat sie im bisherigen Jahresverlauf eine Steigerung von über 12 % erreicht. Gegenwärtig bewegt sich die Aktie in einem ansprechenden Aufwärtstrend und peilt als nächstes Ziel die Widerstandszone an, die zwischen den Marken von 135 USD und dem bisherigen Höchststand von etwa 138 USD liegt.
Sollte die Aktie jedoch eine Kurskorrektur durchlaufen, könnten die 50-Tage-Linie und die Unterstützungszone zwischen den Marken von 130 USD und 127 USD sowie die Aufwärtstrendlinie potenzielle Haltepunkte bieten. Bei einem weiteren Kursrückgang würde die Unterstützungszone, die zwischen den Marken von 123,50 USD und 120 USD liegt sowie die 200-Tage-Linie als nächste Stütze dienen.
Siehe auch: Wells Fargo: Turnaround mit über 65 % Kurspotenzial für diesen Medien-Giganten?
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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