Binance als Profiteur des FTX-Debakels? Auch andere Börsen profitieren

Seit dem FTX-Debakel ist sehr viel Vertrauen in die Krypto-Industrie verloren gegangen, wobei es kleinere Börsen stärker getroffen hat als die großen Krypto-Börsen. Doch welcher Player profitiert am meisten?

Volatilität begünstigt Handelsvolumen

Die größte Kryptobörse Binance verzeichnete einen erheblichen Anstieg der Handelsaktivitäten, als das FTX-Kryptoimperium von Sam Bankman-Fried im November zusammenbrach.

Die Handelsaktivitäten bei Binance stiegen im vergangenen Monat um 30 %, als FTX einen Liquiditätsengpass erlitt, der schließlich zum Konkurs der zweitgrößten Krypto Spot- und Derivate-Börse führte und den Kryptomarkt verwüstete. Der Katalysator für den Zusammenbruch war die Ankündigung von Changpeng “CZ” Zhao, CEO von Binance, dass sein Unternehmen alle Bestände an FTT (FTX-Token) verkaufen wird. Dies wurde am 6. November bekanntgeben. Als Grund wurde angeführt, dass der FTT-Token von FTX zu riskant sei.

“Das monatliche Handelsvolumen der größten Börsen stieg im November um 23 % auf 705 Milliarden USD, was durch die mit FTX verbundene Volatilität begünstigt wurde. Der Anstieg wurde hauptsächlich von Binance getragen.”

Marktforscher Kaiko

Andere Plattformen profitieren ebenfalls

Nutzer, die ihre Gelder von FTX abziehen wollten, brachten auch andere Unternehmen im Krypto-Universum in Schwierigkeiten. So warnte die Kryptotrading-Plattform Genesis vor dem Konkurs, wenn es nicht genügend Finanzmittel aufbringen könne. Binance legte in einem Versuch, die Transparenz zu verbessern, seine Vermögenswerte und Wallet-Adressen offen, in denen die Börse die Gelder ihrer Kunden speichert.

“Binance könnte trotz des Fehlens eines offiziellen Hauptsitzes davon profitieren, weil sie in der Krise ein Bild der Stärke vermittelt haben und die beste Liquidität aller zentralisierten Börsen aufweisen.”

Marktforscher Kaiko

Der Fall von FTX kann auch US-regulierten Börsen wie Coinbase und Kraken zugute kommen, die erhebliche Entlassungen vorgenommen haben. Das Handelsvolumen der Börsen stieg im November ebenfalls an. Gleichzeitig gingen die Aktivitäten an kleineren Börsen zurück, da das Volumen von Nutzern und Institutionen, die den Offshore-Börsen gegenüber misstrauisch geworden sind, höher war.

Technische Einordnung

Die Coinbase-Aktie befindet sich seit November 2021 in einem brutalen Abwärtstrend. Aktuell steuert die Aktie auf neue Jahrestiefs zu. Anleger sollten hier auf einen nachhaltigen Boden warten.

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