
Big-Tech-Aktie im Fokus: Analysten passen ihre Kursziele an
In dieser Woche haben Apple, Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon ihre Quartalsberichte präsentiert. Das Gesprächsthema am Freitag war demnach Amazon, nachdem die Prognose des E-Commerce-Unternehmens für ein langsameres Wachstum als erwartet die Anleger verunsichert hatte. Die Analysten an der Wall Street betonten, dass trotz des kurzfristigen Gegenwinds die langfristige These für Amazon weiterhin in Takt ist.
Kursziele werden angepasst
So reduzierte der Analyst von Goldman Sachs sein Kursziel für Amazon von 176 USD auf 165 USD, blieb aber hinsichtlich der langfristigen Entwicklung konstruktiv. Der Analyst ist weiterhin von einer mehrjährigen Ausweitung der operativen Gewinnspanne für Amazon überzeugt, die sich aus verbesserten E-Commerce-Margen, geringeren internationalen Verlusten und einer höheren Gewinnspanne von AWS und der Werbung ergibt.
Der Analyst von Morgan Stanley bekräftigte derweil ebenfalls sein “outperform”-Rating für Amazon und sieht das Unternehmen nach wie vor als langfristigen Gewinner. Amazon soll demnach in der Lage sein, in einem Abschwung Anteile der Konkurrenz zu übernehmen. Das Kursziel wurde dennoch auf 140 USD gesenkt.
Des Weiteren fügte der Analyst vom Analystenhaus Bernstein hinzu, dass die Amazon-Geschichte nicht gebrochen ist, sondern nur bis 2023 hinausgeschoben wurde.
Der Analyst der Bank of America bezeichnete die Prognosen für Amazon als ungewöhnlich konservativ und wies darauf hin, dass höhere Energiekosten und die Verlagerung auf Freizeitausgaben die Gesamtaussichten für den Einzelhandel beeinträchtigten. So soll der Ausblick von Amazon auf eine Rezession in den USA hindeuten. Dennoch wurde ein “buy”-Rating bestätigt, mit einem Kursziel von 137 USD.
Zusätzlich wurde noch hinzugefügt, dass Amazon gut positioniert ist, um vom globalen Wachstum des E-Commerce und anderen Trends wie Cloud-Computing, Online-Werbung und vernetzten Geräten zu profitieren.
J.P. Morgan stellte fest, dass der Druck auf Amazon weitgehend makroökonomisch und nicht fundamental bedingt ist. Der Analyst behielt sein Rating “overweight” bei, senkte aber sein Kursziel von 175 USD auf 145 USD.
Der Analyst von Raymond James reduzierte sein Kursziel für Amazon von 164 USD auf 130 USD, blieb aber mit einer “outperform”-Einstufung ebenfalls optimistisch. So bleibt man für das langfristige Wachstum sowohl für den Einzelhandel, als auch für AWS positiv gestimmt, wobei sich die Margen im Laufe der Zeit verbessern, da sich Amazon auf Produktivitätsverbesserungen konzentriert.
Die Kursziele im Überblick
Analyst von | Kursziel | Upside in % |
Goldman Sachs | 165 USD | 72 % |
JP Morgan | 145 USD | 51,2 % |
Morgan Stanley | 140 USD | 45,98 % |
Bank of America | 137 USD | 42,86 % |
Raymond James | 130 USD | 35,56 % |
Bei einem aktuellen Kurs von 95,90 USD im vorbörslichen Handel, beträgt das kleinste Upside für die Amazon-Aktie 35,56 % bei einem Kursziel von 130 USD und das größte Upside würde 72 % bei einem Kursziel von 165 USD betragen.
Technische Einordnung

Der Ausbruch auf neue Jahrestiefs aufgrund der Earnings, ist aus technischer Sicht lediglich eine weitere Bestätigung für den mittelfristigen Abwärtstrend. Solange der Kurs unter der Zone von 100 USD handelt, ist von einem Rutsch bis zu den Corona-Tiefs von 83 USD auszugehen.
Weitere spannende Themen