Blogartikelbild Barclays-Analyst: Aufwärtspotenzial von knapp 50 % für dieses Dating-Unternehmen

Barclays-Analyst: Aufwärtspotenzial von knapp 50 % für dieses Dating-Unternehmen

Match Group, der Mutterkonzern beliebter Dating-Apps wie Tinder und Hinge, hat vom Barclays-Analysten Mario Lu eine Aufstufung erhalten und weist laut seiner Prognose ein Aufwärtspotenzial von etwa 50 % auf. Obwohl das vierte Quartal schwächer ausfiel, seien die Aussichten vielversprechend – doch mehr dazu im folgenden Beitrag.

Aktienverlinkung: US57667L1070

Das vierte Quartal

Match Group hat am 31. Januar seine Quartalsergebnisse veröffentlicht und obwohl das Unternehmen seine Erwartungen nicht vollständig erfüllen konnte, gab es dennoch einige positive Entwicklungen zu vermelden.

Die Zahl der Kunden ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1 % auf 16,1 Millionen zurück und der RPP (Revenue per Payer) sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1 % auf 16,00 USD. Der Direktumsatz von Tinder blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert, wobei er währungsbereinigt um 8 % stieg.

Die Anzahl der Kunden, die Geld auf Tinder ausgegeben haben, sind um 3 % auf 10,8 Millionen gestiegen. Auch wenn alle anderen Marken einen Rückgang der direkten Umsätze um 5 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten, gab es dennoch eine positive Entwicklung: Der direkte Umsatz von Hinge wuchs im Jahresvergleich um fast 30 %.

Für das Gesamtjahr 2022 beliefen sich der operative Cashflow und der Free Cashflow auf 526 Millionen USD bzw. 477 Millionen USD. Dieses Ergebnis wurde von einer Zahlung in Höhe von 441 Millionen USD im Zusammenhang mit dem Tinder-Rechtsstreit im zweiten Quartal 2022 beeinträchtigt.

Der Ausblick

Der Ausblick für das erste Quartal 2023 sieht vielversprechend aus. Die Match Group erwartet einen Gesamtumsatz von 790 bis 800 Millionen USD, was in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht. Für Tinder wird ein leichter Anstieg des Direktumsatzes im Vergleich zum Vorjahr erwartet und für Hinge ein Wachstum des Direktumsatzes von mehr als 25 %. Die Marketingausgaben bei Tinder und Hinge werden voraussichtlich steigen, was durch Kürzungen bei den meisten anderen Marken ausgeglichen wird.

Für das Gesamtjahr 2023 bekräftigt die Match Group den Fokus auf ein Wachstum von 5 bis 10 % gegenüber dem Vorjahr, sowohl beim Gesamtumsatz als auch beim Direktumsatz von Tinder. Es wird erwartet, dass sich das jährliche Umsatzwachstum ab Q4 2022 allmählich beschleunigt und bis Q4 2023 zweistellig wird. Darüber hinaus wird erwartet, dass Hinge im Jahr 2023 einen direkten Umsatz von fast 400 Millionen USD erzielt.

Die Einschätzung des Barclays-Analysten

“Wir glauben, dass sich Match in den letzten Jahren von einem Internet-Wachstumswert zu einem Value-Wert entwickelt hat, da das Unternehmen ein hohes Margenprofil und eine starke Cashflow-Generierung aufweist.”

Barclays-Analyst Mario Lu

Der Analyst hat die Match-Aktie von “neutral” auf “overweight” hochgestuft, behält aber sein Kursziel von 52 USD bei, was ein Aufwärtspotenzial von ca. 50 % gegenüber dem Montagsschlusskurs bedeutet.

Obwohl das Risiko besteht, dass Tinder weiterhin einen Rückgang des Kundenwachstums verzeichnet, glaubt Lu, dass das Unternehmen im Jahr 2023 eine umsichtige Strategie verfolgt, die auf Optimierungen ausgerichtet ist. Dadurch soll das Nutzerwachstum vor allem gefördert werden. Diese Strategie habe sich in der Vergangenheit als sehr effektiv erwiesen und führte zu sequenziellen Nettozuwächsen bei den Nutzern in einer ähnlichen Größenordnung wie bei neuen größeren Funktionen wie Tinder Gold.

Lu schätzt, dass neue potenzielle Initiativen von Match “signifikante Umsatzsteigerungen” bringen könnten. Er geht davon aus, dass die neue 500-USD-Abonnementstufe bei Tinder etwa 560 Millionen USD an Einnahmen generieren könnte. Der Analyst erwartet auch eine mögliche Steigerung der Werbeeinnahmen um 50 Millionen USD, wenn Tinder den niedrigen durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer und die Länder mit vielen monatlich aktiven Nutzern wie Brasilien und Indien optimiert.

“Es ist wichtig anzumerken, dass 1) die Treiber des Tinder-Wachstums im Geschäftsjahr 23 zu 2/3 aus Optimierungen stammen dürften. Das bedeutet, dass es aus kleineren Anpassungen innerhalb der App im Vergleich zu größeren Wetten wie Tinder Coins und höheren Preisstufen kommen wird und 2) es nicht von einem Zustrom neuer Nutzer abhängt und daher eher in der Kontrolle des Unternehmens liegt. Das ist ermutigend, da wir glauben, dass dies die gesenkten Erwartungen für das Unternehmen weiter entschärft.”

Barclays-Analyst Mario Lu

Technische Einordnung

Der Chart der Match-Group

Der Chartverlauf der Match-Aktie ist alles anderes als erfreulich, nach dem die Aktie im vergangenen Jahr um ca. 70 % verloren hatte. Seit Jahresbeginn verlor die Aktie über 9 % und macht fast jeden Tag ein neues 52-Wochen-Tief. Die nächste Unterstützung würde bei der Marke von 30 USD liegen. Um eine neue Aufwärtsbewegung zu starten, müsste die Aktie die Widerstandszone, die zwischen den Marken von 38,50 USD und 42 USD liegt. Das nächste Ziel wäre im Anschluss die Widerstandszone zwischen den Marken von 46 und 49 USD.

Siehe auch: Erneuerbare Energien: Die 4 Top-Picks der Citibank

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

Loading...

Weitere Artikel

Eckert & Ziegler – warum die Aktie zerlegt wird

Hopp oder top, Gier oder Angst: Bei der derzeitigen Schaukelbörse werden gute Unternehmensergebnisse mit teils gewaltigen Kurssprüngen belohnt, während enttäuschende Zahlen und Ausblicke so manche Aktie in die Knie zwingen. Schmerzhaft musste dies...

BofA-Analyst: Aufwärtspotenzial von 50 % für diesen Medienkonzern

Enttäuschende Q4-Ergebnisse gab es bei Paramount Global, doch das Unternehmen zeigt beeindruckendes Wachstum im Direct-to-Consumer-Segment. Der Medienkonzern verzeichnete einen Rekordzuwachs von 9,9 Millionen Abonnenten und erhielt daraufhin eine optimistische...

Morgan Stanley-Analyst: 50 % Aufwärtspotenzial für Amazon

Inmitten von Stellenstreichungen und einer sich verändernden Geschäftsstrategie bei Amazon, sieht Morgan Stanley-Analyst Brian Nowak ein beachtliches Aufwärtspotenzial von über 50 % für den Online-Riesen. Um das Potenzial dieser Prognose besser zu verstehen,...

Profilbild Felix Fink
27.03.2023 11:46

Börsennews

Ifo-Index steigt trotz Bankenkrise

Aktuell erleben wir eine Art Finanzkrise 2.0, wobei das Ganze nicht ansatzweise vergleichbar ist und Behörden wie Regierungen viel besser vorbereitet sind. Trotzdem sorgt das Ganze für eine gewisse Unsicherheit, sollte man meinen. Das trifft allerdings...