
Ausblick von Hypoport gemischt
Am Wochenende waren vor allem die Probleme der SVB (Silikon Valley Bank) das Hauptthema. Hypoport ist ebenfalls von steigenden Leitzinsen betroffen, stellt allerdings eher Plattformen und Technologie für die Kreditwirtschaft zur Verfügung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen vor allem das schlechte Geschäft in der Immobilienfinanzierung, aufgrund der steigenden Leitzinsen. Der Ausblick fällt daher gemischt aus. Das Unternehmen ist stark abhängig von der allgemeinen Entwicklung am Immobilienmarkt.
Hypoport ist ein deutsches Unternehmen, das Finanz- und Immobiliendienstleistungen anbietet. Es wurde im Jahr 1998 in Berlin gegründet und hat seinen Hauptsitz mittlerweile nach Lübeck verlegt. Auslöser war ein Streit mit dem Berliner Senat.
Das Unternehmen ist in mehrere Geschäftsbereiche unterteilt, darunter:
- Kreditplattform: Hypoport betreibt eine digitale Plattform namens “Europace”, die es Finanzdienstleistern ermöglicht, Kredite von verschiedenen Banken und anderen Kreditgebern zu vergleichen und abzuschließen.
- Immobilienplattform: Hypoport betreibt auch eine digitale Immobilienplattform namens “LionStep”, die es Immobilienmaklern und -käufern erleichtert, Immobilien zu finden und zu kaufen.
- Finanzberatung: Hypoport bietet auch Beratungsdienstleistungen für Kunden an, die auf der Suche nach Finanzprodukten oder Investitionsmöglichkeiten sind.
Das Unternehmen ist an der Frankfurter Börse gelistet und gehört zu den im SDAX gelisteten Unternehmen. Es beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter und hat in den letzten Jahren eine hohe Wachstumsrate verzeichnet.
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So sah der Ausblick von Hyport aus
Hypoport konnte trotz der Probleme bei Immobilienkrediten im Allgemeinen den Umsatz um 2 % auf 455 Millionen EUR steigern. Allerdings litt das EBIT unter der schwierigen Entwicklung und sank auf 25 Millionen EUR. Im ersten Quartal 2022 profitierte Hypoport sogar von den steigenden Kreditzinsen. Die Tor-Schluss-Panik führte zu vielen Abschlüssen bei Hausfinanzierungen und brachten Hypoport ein Rekordquartal. In den letzten Quartalen kühlte die Stimmung allerdings zunehmend ab.
Aus diesem Grund wurde die Kostenbasis bereits im vierten Quartal 2022 reduziert. Das ermöglicht Hypoport bereits 2023 die Kosten um 35 – 40 Millionen EUR zu senken. Hypoport geht davon aus, dass die jetzt steigenden Mieten und Löhne dazu führen, dass wieder mehr Menschen versuchen sich den Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen. Trotzdem rechnet Hypoport für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang um 10 % und einem EBIT-Rückgang von 30 %.
In den Jahren danach erwartet Hypoport wieder ein zweistelliges Wachstum. Haupttreiber werden dann Kredite für die Dekarbonisierung sowie die allgemeine Erholung am Immobilienmarkt.
Fazit
Der kurzfristige Ausblick von Hypoport ist übel. Das Unternehmen leidet stark unter den Problemen am Immobilienmarkt und ist abhängig von der weiteren Entwicklung. Allerdings könnte sich der Markt wieder konsolidieren. Hypoport könnte in dieser Phase durch die fortschrittliche Technologie Marktanteile gewinnen, da man kosteneffizienter arbeiten kann. Sollte die Mittelfristprognose zutreffen, könnte Hypoport nach der deutlichen Korrektur wieder interessant werden. Gestern gewann die Hypoport Aktie nach dem Ausblick bereits deutlich, in einem ansonsten fallendem Markt.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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