
August: Der wichtigste Monat des Jahres 2023!
Die ersten Handelstage im August waren durchmischt. Damit hat der Monat begonnen, wie er im Normalfall endet, im Minus. In den vergangenen 30 Jahren lag die Performance des S&P 500 im August bei durchschnittlich -0,34 %.
Die Voraussetzungen für eine positive Monatsperformance sind schwierig. Das ist in diesem Jahr besonders relevant. Der US-Markt hat gerade eine 5-monatige Gewinnserie hinter sich. Dauert eine Gewinnserie erst fünf Monate, stehen die Chancen auf eine Verlängerung normalerweise gut (Grafik 1). Da in dieser Serie der sechste Monat der August ist und dieser tendenziell negativ endet, ist auch die Gewinnserie gefährdet. Das ist für Anleger der relevante Punkt. Dazu später mehr.

Die zurückliegende Gewinnserie war durchschnittlich (Grafik 2). Die Rally am US-Aktienmarkt mag rasant gewirkt haben. Tatsächlich aber war sie nicht auffällig. Ob eine Gewinnserie ein besonders großes Plus hervorbrachte, ist auch für die darauffolgende Performance nicht von Bedeutung.
Nach einer Gewinnserie ist der Ausblick in den meisten Fällen positiv. Auf Sicht von zwölf Monaten können Anleger mit hoher Zuversicht eine positive Rendite erwarten. Seit 1980 gab es nur einen Fall, indem die Rendite nach einer Gewinnserie zwölf Monate später negativ war. Das war nach der Serie im Jahr 2021 der Fall (Grafik 3). Um eine weitere negative 12-Monatsperformance zu finden, muss man ins Jahr 1972 und davor ins Jahr 1945 zurückgehen. Es kommt also selten vor, dass der Markt nach einem Jahr nach einer 5-monatigen Gewinnserie negativ performt.

Die Performance über den nächsten und die nächsten drei, sechs und zwölf Monate nach fünfmonatiger Aufwärtsbewegung ist in Grafik 4 zusammengefasst. Sowohl Renditen als auch die Trefferquote sind überdurchschnittlich. Zum Problem kommt es dann, wenn die Serie nach fünf Monaten beendet wird. Nach drei Monaten steht der Markt in fast 70 % der Fälle tiefer.

Da der August zu einer negativen Performance tendiert, gibt es zumindest gefühlt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Ende der Gewinnserie. Das wiederum spricht zumindest für die kommenden drei bis sechs Monate für schwieriges Fahrwasser.
Die Rally der großen Technologiewerte, die den Markt insgesamt nach oben zog, ist bisher leider nicht in die Breite gegangen. Das zeigt sich z.B. daran, dass beim jüngsten Hoch weniger Aktien oberhalb ihrer 200-Tagelinie notierten als beim letzten Hoch zu Jahresbeginn (Grafik 5). Mein favorisiertes Anlageinstrument auf den S&P 500 (S&P 500 Equal Weight Index) scheiterte genau am Februarhoch. Damit bleibe ich vorerst unverändert investiert (50% Aktien, 50% Anleihen).

Clemens Schmale
Dieser Beitrag ist zuerst auf stock3.com erschienen.
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