Alles zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS
Ein Drama in mehreren Akten. Bereits Mitte letzter Woche geriet die Credit Suisse als Folge der Bankeninsolvenzen in den USA in den Fokus. Auslöser waren Kommentare des Großaktionärs Saudi National Bank in Person von Al Khudairy. Auf Nachfrage, ob man denn der Credit Suisse noch weiteres Kapital in einer Notsituation zuschießen würde, war die Antwort: Nein, aus mehreren Gründen. Das löste eine Kettenreaktion aus, auch wenn die Aussage eigentlich aus dem Kontext gerissen war. Denn Al Khudairy meinte, es sei rechtlich gar nicht möglich, da man bereits knapp 10 % an der Credit Suisse halte. Ein paar Tage später hat diese Aussage nicht nur der Saudi National Bank ein Vermögen gekostet, auch andere Anleger der Credit Suisse stehen vor enormen Verlusten. Grund ist die Übernahme durch die UBS.
Bei der Credit Suisse und der UBS handelt es sich um die zwei größten Banken der Schweiz nach Bilanzsumme. Beide Unternehmen haben ihren Hauptsitz am Paradeplatz in Zürich.
Nach den Turbulenzen am Finanzmarkt in der letzten Woche und nach einem berichteten Barmittelabfluss von 10 Milliarden CHF pro Tag bei der Credit Suisse, musste die Schweizer Nationalbank (SNB) einschreiten. Bereits am Mittwochabend verkündete die SNB, die Credit Suisse sei solide aufgestellt und man unterstütze bei Bedarf mit weiterer Liquidität. Aktuell sei das allerdings nicht nötig. Am Donnerstagmorgen verkündete die Credit Suisse man habe vorsorglich die Liquidität um 50 Milliarden Franken durch einen Kredit der SNB aufgestockt. Dieser Schritt sorgte für etwas Erleichterung am Donnerstag. Allerdings ließen sich die Märkte nicht beruhigen, sämtliche Banken verloren am Freitag nochmal deutlich an Wert. Am Wochenende musste gehandelt werden. Es stand zum einen eine Verstaatlichung der Credit Suisse im Raum, am Ende lief es aber auf eine Übernahme durch die UBS hinaus.
Das sind die Übernahmekonditionen
Wie berichtet wird, verfallen sämtliche Anleihen der Credit Suisse. Die Aktien werden für 3 Milliarden CHF oder für 0,76 CHF pro Aktie in UBS Aktien umgewandelt. Das heißt, die laut Seniorität im Falle einer Insolvenz eigentlich schlechter gestellten Aktionäre gehen nicht komplett leer aus, Fremdkapitalgeber der Credit Suisse allerdings schon.
Koordinierte Aktion der Notenbanken soll Liquidität sichern
Bei der Aktion wird ein bestehendes Abkommen zum Dollar-Devisentausch genutzt. Die Geschäfte werden statt wöchentlich nun täglich abgehalten. Das Ganze beginnt bereits ab heute und soll bis mindestens Ende Mai andauern. Die Notenbanken bezeichnen das Netzwerk der Swap-Linien als ein wichtiges Instrument zur Liquiditätssicherung. Es stehe zum Abbau der Spannung bei der Kreditversorgung zur Verfügung. So soll die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen weiter gesichert sein.
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Fazit
Aktuell versuchen die Notenbanken alles um das Vertrauen in das Bankensystem wiederherzustellen. Allerdings werden manche Aktionen so interpretiert, als sei eben nicht alles in Ordnung. Auf dem Papier sah es gut aus für die Credit Suisse, eine falsche Aussage stürzte die Bank in die Krise. Aktuell spielt Psychologie eine große Rolle, die Börsen sind emotional. Das kann spannende Tradingchancen eröffnen.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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