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Aktionäre gehen bei Vonovia nicht leer aus

Vonovia legte am Donnerstagabend aktuelle Zahlen vor und hatte sogar einen Dividendenvorschlag für die Anleger im Gepäck. Das war durchaus eine Überraschung, nachdem die Konkurrenten LEG und TAG jeweils die Dividende gestrichen hatten. Durch die Bilanzkonsolidierung nach der Übernahme der Deutsche Wohnen konnte der Umsatz und das operative Ergebnis deutlich gesteigert werden.

Aktienverlinkung: DE000A1ML7J1

Vonovia ist ein deutsches Immobilienunternehmen und Europas größter Wohnungsvermieter mit Hauptsitz in Bochum, Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und hat seitdem eine Reihe von Fusionen und Übernahmen durchgeführt, um seine Position auf dem Markt zu stärken. Zuletzt hat man unter anderem den größten Konkurrenten Deutsche Wohnen übernommen.

Vonovia besitzt und verwaltet Wohnimmobilien in ganz Deutschland und ist auch in Österreich und Schweden aktiv. Das Unternehmen bietet Mietwohnungen, aber auch Eigentumswohnungen und betreibt zudem ein Handwerkernetzwerk, das Reparaturen und Renovierungen durchführt.

Vonovia steht auch wegen seiner Mietpreispolitik und seiner Rolle bei der Übernahme anderer Immobilienunternehmen immer wieder in der öffentlichen Kritik.

Vonovia mit negativem Ergebnis

Dank der Übernahme der Deutsche Wohnen steigen der Umsatz und der operative Gewinn (FFO) bei Vonovia an. Der Umsatz legte um etwa 20 % auf 6,26 Milliarden EUR zu. Auch eine höhere Durchschnittsmiete pro Quadratmeter erhöhte den Umsatz. Im Schnitt stieg die Miete um 2,2 % auf 7,49 EUR pro Quadratmeter. Der FFO stieg ebenfalls um etwa 20 % auf 2,04 Milliarden EUR. Trotz des Wachstums landet Vonovia unter dem Strich bei einem Verlust von 669 Millionen EUR nach einem Gewinn im Vorjahr von 2,4 Milliarden EUR.

Der Fehlbetrag kommt durch Abschreibungen auf Immobilien, das Entwicklungs-Geschäft sowie durch die Pflegetochter zustande. Dadurch fallen insgesamt Abschreibungen von 1,3 Milliarden EUR an. Gleichzeitig gibt es keine großen Gewinne aus Veräußerungen wie in den Vorjahren.

Trotzdem hält Vonovia an einer 70 % Ausschüttung des FFO nach Minderheiten fest. Es wird eine Dividende von 85 Cent je Aktie ausgeschüttet, nach 1,66 EUR je Aktie im Vorjahr. Der Vorstand begründet die gesunkene, aber nicht gestrichene Dividende damit, dass ein Teil der Aktionäre eine Dividende einfordern würde, ein anderer Teil auf das Liquiditätsmanagement achten wolle. Eine Dividende von 85 Cent sei hier der richtige Mittelweg.

Prognose von Vonovia bleibt vorsichtig

Die Nachfrage nach Wohnungen werde auch 2023 steigen. Allerdings ist es im aktuellen Markt schwierig für das Unternehmen. Das zeigt auch der Blick auf das Jahr 2022. Zwar sank die Leerstandsquote auf von 2,2 % auf 2,0 % allerdings musste wegen der höheren Zinsen viel abgeschrieben werden. Der Umsatz soll auf 6,4 bis 7,2 Milliarden EUR steigen. Die FFO sollen allerdings auf 1,75 bis 1,95 Milliarden EUR zurückgehen. Hauptgrund dafür seien höhere Finanzierungskosten und höhere Steuern.

Fazit

Vonovia kann die Aktionäre mit einer Dividende besänftigen. Diese fällt zwar kleiner aus, als von Analysten erwartet, aber immerhin gibt es eine. So lange die Zinsen steigen, sollte der FFO kontinuierlich sinken. Allerdings ist der Buchwert von Vonovia mehr als doppelt so hoch, wie die aktuelle Marktkapitalisierung. Nach einer Zinswende könnte sich das Blatt für Vonovia wieder drehen.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Vonovia.

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