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Airbnb-Aktie mit 35 % Abwärtspotenzial? Das sieht nicht gut aus!
Morgan Stanley-Internetanalyst Brian Nowak hat die Airbnb-Aktie am gestrigen Handelstag negativ bewertet und sieht ein erhebliches Risiko für die aktuellen Konsensgewinnschätzungen. Kurz gesagt: Er glaubt, dass das Geschäft mittlerweile ausgereift ist und sich somit das Wachstum ab jetzt verlangsamt.
35 % Abwärtspotenzial
Nowak senkte sein Rating für Airbnb auf “underweight” von “equalweight” und reduzierte gleichzeitig sein Kursziel von 110 USD auf 80 USD. Die Aktie schloss am Dienstag im regulären Handel bei 93,12 USD. Der Analyst stellte auch ein “Worst Case Szenario” für einen möglichen Rückgang auf 60 USD vor, was einem Abwärtspotenzial von ca. 35 % entsprechen würde.
Der Morgan Stanley-Analyst weist darauf hin, dass seit dem Börsengang von Airbnb im Dezember 2020 eine anhaltende Debatte darüber geführt wird, wie schnell das Unternehmen sein Angebot an Immobilien, die an Reisende vermietet werden, ausbauen kann. Er schätzt das derzeitige Angebot auf 6,2 Millionen aktive Angebote, die schätzungsweise 1,1 Milliarden buchbare Übernachtungen anbieten. Dabei wird davon ausgegangen, dass jede Immobilie etwa die Hälfte des Jahres verfügbar ist.
Nowak sagt, dass die Zahl der aktiven Angebote im Zeitraum 2018 bis 2022 um etwa 12 % pro Jahr gestiegen sei. Er geht aber davon aus, dass sich dieses Wachstum bis 2025 auf 7 % pro Jahr verlangsamen werde. Zudem behauptet er, dass sich selbst dieses Wachstumsniveau als Herausforderung erweisen könne – es setze voraus, dass Airbnb etwa 500.000 neue Angebote pro Jahr neu auf die Plattform bringen kann. Im Vergleich dazu wurden in diesem Jahre nur etwa 400.000 und im letzten Jahr 100.000 neue Angebote geschaffen.
In der Zwischenzeit glaubt der Analyst auch, dass die Schätzungen der Belegungsrate zu hoch sind. Er geht davon aus, dass Airbnb im Jahr 2022 eine Belegungsrate von etwa 35 % erreichen wird, was in etwa dem Niveau des letzten Jahres entsprechen würde. Gleichzeitig würde dies einem Anstieg um 32 % gegenüber dem vor Corona-Niveau entsprechen. Er geht davon aus, dass sich die Belegungsrate ab diesem Zeitpunkt verbessern wird, allerdings mit einer bescheideneren Rate als in der Vergangenheit. Als Grund nennt der Analyst die mittlerweile erreichte Größe der Plattform, wodurch die Qualität der neuen Angebote ungewiss sei und einige der neuen Angebote sich möglicherweise nicht in wünschenswerten Lagen befinden könnten.
Vergleichbar mit Booking Holdings
Der Morgan Stanley-Analyst senkte seine Schätzung für die gebuchten Übernachtungen um 5 % für 2023 und um 12 % für 2024, was zu einer Senkung seiner Schätzungen für das Ebitda-Wachstum (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 8 % für das nächste Jahr und 14 % für das übernächste Jahr führte. Er rechnet vor, dass die Konsensprognose impliziert, dass die Belegungsrate bis 2025 44 % erreichen wird. Dies wird von Brian Nowak bezweifelt.
Der Analyst sagt weiter, dass seine Prognose für eine Verlangsamung des Angebotswachstums darauf hindeutet, dass Airbnb das Wachstum durch höhere Belegungsraten oder mehr Übernachtungen pro Angebot vorantreiben müsse. Dabei gehe das Unternehmen allerdings das Risiko ein, dass zukünftige Unterkünfte nicht so hochwertig sein werden wie die bisherigen Angebote.
Schließlich fügte der Analyst hinzu, dass sein neues Ziel auf einer Bewertung des sechsfachen des geschätzten Umsatzes im Jahr 2023 und des 16-fachen des Ebitda im Jahr 2024 basiere. Dabei würde dieses Niveau einen Aufschlag von 17 % auf die Umsatz- und Gewinnmultiplikatoren der Konkurrenz bedeuten. Bei einem Wert von 60 USD, so Nowak weiter, wäre die Aktie vergleichbar mit dem Online-Reisebüro Booking Holdings bewertet.
Technische Einordnung
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Die Airbnb-Aktie befindet sich seit dem Hoch im November 2021 in einem brutalen Abwärtstrend. Aktuell steuert die Aktie auf das Jahrestief von ca. 88 USD zu. Sollte das Jahrestief unterschritten werden, könnten weitere Kursverluste entstehen.
Übrigens: Goldman-CEO warnt angesichts unsicherer Aussichten – Aktie im Minus
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