Blogartikelbild Abstufungen und verbrannte Erde bei Siemens Energy

Abstufungen und verbrannte Erde bei Siemens Energy

Nachdem die Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa des Unternehmens Siemens Energy höhere Kosten wegen fehlender Produktqualität veröffentlicht hatte, hagelt es jetzt Abstufungen. Windturbinen sind eigentlich ein spannender Zukunftsmarkt, allerdings wird es Siemens Gamesa wohl auf absehbare Zeit nicht in die Profitabilität schaffen.

Aktienverlinkung: DE000ENER6Y0

Siemens Energy ist ein globales Unternehmen, das sich auf den Bereich der Energieerzeugung und -übertragung spezialisiert hat. Es entstand im Jahr 2020 als eigenständiges Unternehmen aus der Abspaltung des Energiebereichs der Siemens AG. Siemens Energy bietet eine breite Palette von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für die Energiebranche an. Das Unternehmen ist in den Bereichen konventionelle Energieerzeugung, erneuerbare Energien, Energieübertragung und -verteilung sowie in der Öl- und Gasindustrie tätig. Im Bereich der konventionellen Energieerzeugung bietet Siemens Energy Produkte wie Gasturbinen, Dampfturbinen, Generatoren und andere Komponenten für Kraftwerke an. Im Bereich der erneuerbaren Energien umfasst das Portfolio Windenergieanlagen, Solarlösungen und Energiespeicherlösungen. Darüber hinaus entwickelt Siemens Energy Lösungen für die Energieübertragung und -verteilung, einschließlich Schaltanlagen, Transformatorstationen und Smart-Grid-Technologien. In der Öl- und Gasindustrie bietet das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für die Förderung, Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas an.

Kostensteigerungen bei Siemens Gamesa

Am Freitag sind die Papiere von Siemens Energy deutlich um 37,3 Prozent abgestürzt. Auslöser war eine Meldung über Mehrkosten bei der Windturbinentochter Siemens Gamesa. Für Onshore-Anlagen steigen die Kosten von 472 Millionen EUR auf über eine Milliarde EUR. Analysten warnten bereits am Freitag vor nicht-kalkulierbaren Kosten und passten entsprechend ihre Prognosen an.

So sehen die Abstufungen aus

Jeffries stufte Siemens Energy von ‘Buy’ auf ‘Hold’, das Kursziel wurde von 25 EUR auf 16,50 EUR gesenkt. Der Analyst Simon Toennessen geht von zwei Verlustjahren bei Siemens Gamesa aus. Der Mutterkonzern werde wohl Jahre brauchen, um die Hintergründe zu den höheren Kosten bei der Tochter zu erhellen.

Deutsche Bank Research
belässt die Einstufung auf ‘Hold’, senkte aber das Kursziel von 26 auf 20 EUR. Laut Analyst Gael de-Bray sei die Bewertung zwar attraktiv, allerdings bliebe die Unsicherheit zu hoch.

Citigroup hat die Aktie von ‘Buy’ auf ‘Neutral’ abgestuft und dabei das Kursziel von 29 auf 18 EUR gesenkt. Analyst Vivek Midha hält die Planbarkeit nach der Gewinnwarnung für nicht mehr gegeben.  

Die DZ Bank stufte Siemens Energy ebenfalls von ‘Kaufen’ auf ‘Halten’ ab und senkte den Kurs von 27 auf 16 EUR. Analyst Alexander Hauenstein betonte, dass aktuell zu viel Fragen unbeantwortet blieben.

Fazit

Unsicherheit ist der größte Treiber von Kursverlusten an der Börse. An sich scheinen Analysten das Unternehmen als attraktiv anzusehen, allerdings wirkt der Unsicherheitsfaktor wertmindernd. Interessant ist allerdings, dass alle Kursziele der Analysten über dem aktuellen Kurs der Aktie liegen. Das spricht dafür, dass wohl viel der Unsicherheit bereits im Kurs eingepreist ist.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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