
70 % Kurspotenzial? Stifel-Analyst ist optimistisch für diese grüne Aktie!
Chart Industries, ein weltweit agierender Hersteller von hoch entwickelten Kryogen- und Gastechniklösungen, gab am 28. April beeindruckende Ergebnisse für das erste Quartal 2023 bekannt. Das Unternehmen hat nicht nur die Schätzungen der Analysten übertroffen, sondern auch einen Rekordauftragsbestand verzeichnet und seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 angehoben.
Stifel-Analyst Benjamin Nolan sprach daher eine Kaufempfehlung für Chart Industries aus. Inmitten eines wachsenden Impulses in der Clean-Energy-Branche sieht Nolan großes Potenzial für das Unternehmen, das in der Herstellung kryogener Anlagen für Wasserstoff und andere Industriegase tätig ist. Doch mehr zum ersten Quartal, dem Ausblick für das Gesamtjahr und der Einschätzung des Analysten im folgenden Beitrag.
So verlief das erste Quartal
Mit einem Gewinn pro Aktie von 1,41 USD übertraf Chart Industries die Erwartungen der Analysten um 0,90 USD. Dieser Gewinn wurde durch einen ebenso starken Umsatz gestützt, der bei 537,9 Millionen USD lag. Dies stellt eine Steigerung von 51,9 % gegenüber dem Vorjahr dar und übertraf die Schätzungen um 42,01 Millionen USD.
Eine weitere gute Nachricht für die Aktionäre war der Rekordauftragsbestand des Unternehmens im ersten Quartal 2023, der 3,9 Milliarden USD erreichte. Dies deutet auf ein starkes, anhaltendes Wachstum hin. Zudem erreichte der Auftragseingang im ersten Quartal 747,7 Millionen USD.
Die finanzielle Stärke des Unternehmens zeigte sich auch im bereinigten EBITDA, das bei 102,2 Millionen USD lag und damit 19,0 % des Umsatzes ausmachte.
Des Weiteren konnte ein Betriebsergebnis von 36,2 Millionen USD erzielt werden. Dieses Ergebnis beinhaltet einmalige Kosten, die hauptsächlich auf die Übernahme von Howden (mehr dazu in der Analysteneinschätzung) zurückzuführen sind und 99 % der gesamten angepassten Kosten ausmachen.
Rechnet man diese außergewöhnlichen Kosten heraus, erhöht sich das Betriebsergebnis auf 72,5 Millionen USD, was einer Steigerung von 137 % im Vergleich zum ersten Quartal 2022 darstellt.
Der Ausblick auf das Gesamtjahr
In Anbetracht dieser starken Leistung erhöht Chart Industries seinen Umsatzausblick für das Jahr 2023 auf 3,66 bis 3,80 Milliarden USD, was über dem Konsens der Analysten von 3,66 Milliarden USD liegt. Gleichzeitig hebt das Unternehmen das damit verbundene bereinigte EBITDA auf 780 bis 810 Millionen USD an, angetrieben durch früher als erwartete Synergieerfolge im Zusammenhang mit der Übernahme von Howden.
Der Gewinn pro Aktie für das Jahr 2023 wird voraussichtlich in einer Spanne von 5,50 bis 6,70 USD liegen, was ebenfalls über dem Konsens von 5,51 USD liegt. Das Unternehmen erwartet einen Free Cashflow in Höhe von 300 bis 350 Millionen USD, ohne Berücksichtigung potenzieller Veräußerungen. Die für den Schuldenabbau verfügbaren Barmittel werden voraussichtlich in einer Spanne von 275 bis 325 Millionen USD liegen.
Ein Ausblick für das nächste Quartal wurde nicht bekanntgegeben.
Synergieeffekte durch strategische Akquisition
Die Aussichten für Chart Industries sind nach Einschätzung des Analysten äußerst positiv. Mit einem Kursziel von 224 USD sieht der Analyst ein beeindruckendes Aufwärtspotential von etwa 70 % gegenüber dem aktuellen Kurs von ca. 132 USD.
Nolan betont in einer Kundenmitteilung, die Möglichkeit einer Verdoppelung des Aktienkurses, vorausgesetzt, das Unternehmen verfolgt weiterhin seine Strategien zur Reduzierung der Verschuldung, zur Nutzung von Synergien durch die Übernahme von Howden und zur Steigerung von Umsatz und EBITDA gemäß den Prognosen. Nolan äußerte sich nach einem Gespräch mit der CEO von Chart Industries, Jill Evanko, auf einer von Stifel veranstalteten Konferenz.
Ein Teil von Nolans Optimismus basiert auf der jüngsten Akquisition von Howden durch Chart Industries. Howden ist ein Hersteller von Luft- und Gasprodukten, und die Übernahme fand zu Beginn dieses Jahres statt. Chart hatte ursprünglich erwartet, im ersten Jahr nach der Übernahme Kosteneinsparungen von 175 Millionen USD und Auftragssynergien von 150 Millionen USD zu erzielen. Stattdessen hat das Unternehmen in den ersten drei Monaten bereits Einsparungen von 73,8 Millionen USD und Auftragssynergien von 33,6 Millionen USD erreicht.
In seiner Mitteilung erwähnte der Analyst, dass Chart im zweiten Halbjahr mit einer Beschleunigung der Kostensynergien rechnen könne, da weitere Einsparungsmöglichkeiten identifiziert werden sollten. Das Unternehmen sieht großes Potenzial für zusätzliche Synergieaufträge, die bislang breit gefächert waren und Zugang zu neuen Kunden ermöglicht haben. Nolan schätzt, dass sich bei einer erwarteten Erfassungsrate von 40 % ein potentielles Volumen von 320 Millionen USD in den nächsten 12 Monaten ergeben könne.
Neben den internen Optimierungsprozessen sollte Chart Industries auch von externen Faktoren profitieren. Insbesondere die starke und wachsende Nachfrage nach sauberen Energietechnologien und die steigenden Ausgaben der Regierung in diesem Bereich, welche dem Unternehmen zugutekommen könnten. Somit präsentiert sich Chart Industries als ein attraktives Investment, das von den aufstrebenden Trends der Branche profitieren könnte, so der Analyst.
“Während das Unternehmen seine Prognosen noch nicht erhöht hat, hat es angedeutet, dass praktisch jeder Aspekt des Geschäfts besser läuft als prognostiziert, und vor allem liegt das Konsens-EBITDA 15 % unter den Prognosen und keine Schätzung über den Prognosen, so dass wir glauben, dass es ein Potenzial für eine bedeutende Überraschung nach oben gibt, wenn die aktuelle Dynamik anhält.”
Stifel-Analyst Benjamin Nolan

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Technische Einordnung: Chart Industries

Trotz des Kurseinbruchs von Chart Industries um über 27 % im letzten Jahr, konnte die Aktie seit Beginn dieses Jahres um rund 15 % steigen. Aktuell befindet sich der Kurs unter der Widerstandszone, die von 140 USD bis zu 146 USD reicht. Diese Zone stellt eine wichtige Hürde dar, die nachhaltig überwunden werden müsste, um den Aufwärtstrend fortzusetzen. Sobald dies gelingt, könnte das diesjährige Höchstniveau von 152,46 USD ins Visier genommen werden. Ein Durchbruch auf dieser Ebene würde den Weg zu einer weiteren Widerstandszone zwischen 160 USD und 166 USD ebnen.
Andererseits könnte eine vorübergehende Abwärtskorrektur der Aktie die Unterstützungszone zwischen 125 USD und 120 USD ins Spiel bringen, wobei auch die 50-Tage-Linie als potenzieller Ankerpunkt dienen könnte. Sollte die Aktie weiter nachgeben, könnte die nächstliegende Unterstützungszone zwischen 110 USD und 106 USD, die sich in der Nähe des Jahrestiefs befindet, als Auffangnetz dienen.
Siehe auch: Ist nach 44 % Kurszuwachs bei Amazon noch mehr drin? Dieser Analyst meint ja!
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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